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Print Colour Management

Der Verpackungsdruck wird von den Verfahren Offset, Tiefdruck- und Flexodruck dominiert. Aufgrund der immens großen Palette an Substraten, Farbsystemen und Veredelungsverfahren gibt es kaum Industriestandards. Stattdessen existieren “Hausstandards”, die sich teilweise erheblich voneinander unterscheiden. Farbverbindliche Proofs können nur erstellt werden, wenn vorab der Farbraum ermittelt und mit Hilfe eines digitalen Profils definiert wird. Dieser Profilierungsprozess, der alle relevanten Prozessparameter gängiger Hausstandards umfasst, wird als Print Colour Management bezeichnet. Hierbei müssen bis zu 70 Variablen und deren Zusammenspiel berücksichtigt werden, z.B. Druckfarben (Hersteller, Lösemittel, Pigment, Weiterverarbeitbarkeit), Druckform (Raster, Winkel, Linearisierung, Verfahren, Einschnitt etc.), Druckmaschine (Anpressdruck, Geschwindigkeit etc.) oder Substrat (Topographie, Farbannahmeverhalten, Weiterverarbeitung etc.). Im Verpackungsdruck kommen unterschiedlichste Druckfarbensysteme zum Einsatz. Dies ist bedingt durch die speziellen Anforderungen an die Verpackung und die verschiedenen Eigenschaften einzelner Materialien. Das beginnt mit der Siegelfähigkeit, Hitzebeständigkeit und den Barriere-Eigenschaften und endet bei Laminierfähigkeit, UV/ Lichtbeständigkeit, Lebensmittelverträglichkeit und Abrasivität noch lange nicht. Da diese Eigenschaften vorgegeben sind und nicht beliebig verändert werden können, müssen die Farben oft mit Additiven etc. versehen werden, die das Ausdruckverhalten verändern bzw. verbessern. Das wirkt sich wiederum auf den reproduzierbaren Farbraum aus. Ein zuverlässiges Verfahren für das Print Colour Management ist das Fingerprinting.

Reihe oben: 1 Workstation, 2 Fingerprint digital, 3 Fingerprint Druckzylinder, 4 Druck unter Echtbedingungen bei einem bestimmten Drucker, 5 Druckergebnis, 6 Farbwerte generieren, 7 Erstellen eines digitalen Profils
1 Reihe unten: 1 Workstation, 2 Druckdaten, 3 digitales Profil anwenden, 4 Ausdruck auf einem Proofer, 5 Druckergebnis, 6 Druck in der Druckerei, 7 Druckergebnis Druckerei = Druckergebnis Proof
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