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Tiefdruck

Der Tiefdruck, auch Rakeltiefdruck genannt, entwickelte sich aus dem Kupferstich. Das Direktdruckverfahren bietet höchste Druckqualität und findet heute in der Kunstreproduktion sowie im gewerblichen Druckbereich Anwendung. Für hohe und sehr hohe Auflagen beispielsweise von Katalogen und Zeitschriften wird vor allem der Rotationstiefdruck eingesetzt. Der Bogentiefdruck bleibt dagegen aufwändigeren und besonders hochwertigen Druckerzeugnissen vorbehalten.

 

Als Druckform fungiert ein Tiefdruckzylinder, in dessen Oberfläche die druckenden Bereiche vertieft eingebracht sind. Die Druckform taucht mit einem Teil ihres Umfanges in eine Wanne mit dünnflüssiger Druckfarbe ein. Die Farbe wird von den erhabenen, nicht druckenden Flächen mit einem Rakel, ähnlich einem Stahllineal, abgestrichen. Stege, die den Zylinder wie ein gitterförmiges Netz überziehen, sorgen für eine saubere Führung des Rakels selbst über große zu druckende Flächen. Die Druckfarbe verbleibt nach dem Abrakeln in den Vertiefungen, den sogenannten Näpfchenä und wird bei mechanischem Kontakt mit dem Bedruckstoff abgegeben. Dunkle und helle Töne entstehen durch mehr oder weniger Farbe, d.h. durch tiefe oder weniger tiefe Näpfchenä Der Tiefdruck ist somit das einzige Druckverfahren, bei dem innerhalb einer Druckform verschieden dicke Farbschichten und damit Tonwerte erzeugt werden können. Die Tiefdruckzylinder werden auf Maß gefertigt und sind somit absolut endlos, was u.a. die bevorzugte Verwendung bei flexiblen Verpackungsmaterialien erklärt. Druckschwankungen aufgrund von Abnutzung sind im Tiefdruck kaum vorhanden.

 

Erkennungsmerkmale: Da Text und Bild im Tiefdruck gleichermaßen gerastert werden müssen, ist der sogenannte Sägezahhneffekt an Buchstaben und Strichzeichnungen das signifikanteste Merkmal. Die Druckqualität ist gut, die Farben satt, die Darstellung von Fotos farbecht. 

1 Gegendruckzylinder, 2 Rakel, 3 Druckzylinder, 4 Farbwanne, 5 Bedruckstoff
1 Druckzylinder, 2 Näpfchen, 3 Farbe, 4 Rakel, 5 Druckergebnis
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